Das (C)apital (A)sset (P)ricing (M)odel wurde von William F. Sharpe, John Lindner und Jan Mossin entwickelt und versucht die Frage zu beantworten, wie die Preisbildung für risikobehaftete Kapitalanlagen (insbesondere Eigenkapitaltitel) auf dem Kapitalmarkt funktioniert. Es wird insbesondere bei der Bestimmung der Eigenkapitalkosten im WACC als risikoadjustierter Diskontierungszinssatz bspw. bei der Unternehmensbewertung mittels DCF verwendet. Wie jedes Model arbeitet auch das CAPM an der Klärung grundsätzlicher Fragen und mit dazugehörigen Grundannahmen.
Die grundsätzliche Frage ist, wie die Renditeerwartung von Eigenkapitalinvestoren verstanden werden kann. Das CAPM geht davon aus, dass es so etwas wie eine risikofreie Anlagemöglichkeit (z.B. Staatsanleihen mit AAA Rating) gibt und risikobehaftete Anlagen das übernommene Risiko mit einer Risikoprämie für den unsicheren wirtschaftlichen Erfolg einer Unternehmensbeteiligung (nichts anderes ist eine Eigenkapitalanlage) abgelten. Im Model wird jedoch in ein systematisches und ein unsystematisches Risiko unterschieden.
Das systematische Risiko (oder auch marktbezogenes Risiko) beinhaltet all jene Themen, auf die der Kapitalanleger nur bedingt Einfluss hat. Also z.B. Konjunkturzyklen, Wechselkurse, Zinsen, Wachstumsraten oder im schlimmsten Fall Naturkatastrophen. Das trifft die meisten Unternehmen gleichermaßen.
Das unsystematische Risiko einer Anlage am Kapitalmarkt entsteht dadurch, dass wir bspw. nur in eine Aktie investieren. Wir setzen uns also einem wertpapierspezifischen Risiko aus. Das muss nicht sein. Durch Anlage in mehrere Wertpapiere (sog. Portfolio) und eine effiziente Anlagepolitik (Mischung von Wertpapieren mittels Diversifikation und Risikostreuung) lässt sich das unsystematische Risiko fast gänzlich vermeiden.
Weitere Annahmen sind, dass alle Anleger risikoscheu (avers) sind, alle Anleger gleiche (homogene) Risikoerwartungen an ihre Portfolien haben, die Renditen über den Betrachtungszeitraum normal verteilt sind, die Menge der umlaufenden Aktien vorgegeben und beliebig teilbar sind und von einem vollkommenen Kapitalmarkt ausgegangen werden kann. Überlegt Euch mal jede der Annahmen einzeln; es ist und bleibt ein Model, aber ein praxisrelevantes (siehe z.B. auch die Verwendung im IDW S1).
Die CAPM Theorie basiert im Wesentlichen auf der Portfoliotheorie von Harry M. Markowitz.